Rezensionen
...Wohl gerade aus
der Beschränkung des Materials (das Stück kreist um die Note "h")
und seiner ruhigen Grundstimmung sog "Traumklang besungen II" (Uraufführung) des saarländischen Komponisten Jörg
Nonnweiler eine Suggestivkraft, der man sich kaum entziehen konnte. Fahle Liegeklänge,
Echowirkungen und sehnsuchtsvolle Melodieschritte schufen ein wehmütiges
Gefühl des Sich-Erinnerns. …
3.10.2007, Kammerorchester Ricercare, Ltg.: Alexander Mayer, Saarbrücker
Sommermusik 2007, Sendessaal des Funkhauses Halberg SR
(Saarbrücker Zeitung vom 5.10.2007, Stefan Uhrmacher)
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Concert for Band-
…Dass der Künstler
Nonnweiler nur seinem "Formgefühl" und
den Tendenzen des Materials überantworten müsse, um ein Werk wie
concerto zu schaffen, zeigt die sachliche Stimmigkeit und den intensiven Ausdruck,
den er hervorbringt.
In der Blasmusik, mit der er sich seit Jahren verbunden fühlt, hat er
mit seiner
Komposition, seiner Vorstellung von musikalischer Handwerklichkeit, neue Akzente
gesetzt, die mit der Neuen Sachlichkeit hier zum Durchbruch kam: der Komponist
als Vermittler zwischen Material und Musikverbraucher…
5.11.2005, Bergkapelle DSK-Saar, Ltg.: Bernhard Stopp, 50-jähriges Jubiläum
BSM, Sendesaal des Funkhauses Halberg, SR
(Reinhold Rogg)
Spielkultur und Feuer
…Der saarländische Komponist Jörg Nonnweiler schrieb "threnos" unter dem Eindruck der Tsunami-Katastrophe
in Südostasien - und tatsächlich stellte sich hier bei der Uraufführung
eine bedrückend unheimliche Atmosphäre ein: Fahle Liegenoten, "hohle"
Klangwirkungen, Schwelltöne und sirenenhafte Schärfe der Streicher,
kommentiert von schicksalschwangeren Klavierschlägen. Eine ergreifende
"Nachklage" (so die Übersetzung), die das Maris- Ensemble mit
bestechender Präzision zum Greifen in Szene setzte…
Stefan Uhrmacher
(SZ vom 20. September 2005)
... Eine Uraufführung
ist zu hören, die es in sich hat... Der "Kreuzweg" ist ein tief innerliches, bewegendes Werk von suggestiver
Aussagekraft. In seiner Beschränkung liegt sein besonderer Wert. Weniger
kann durchaus mehr sein. Das hat Nonnweiler klar bewiesen.
23.02.2002, Hochschulkonzert Schlosskirche Saarbrücken, Vokalensemble
Pro Arte, Mitgleider der HMT, Jörg Abbing, Lt.: Jörg Nonnweiler
(SZ v. 25.02.2002)
... Das
"Memento"
von Nonnweiler bestätigte die Nachwirkungen des großen Bach bis
in unsere Zeit. Aus Fetzen von Choralmotiv und Passionszitat, reflektiert von
Solovioline und Akkordeon, entstand ein Beziehungsgeflecht von nachhaltig bedrückender
Stimmung.
Entreactes ´98 Weimar, Thüringisches Kammerorchester, Lt. Max Pommer
(Thüringische Landeszeitung v. 14.04.1998)
..."...
das arme licht war meine Seele... Klage um einen Schweigenden". Nicht viel länger als
drei Minuten dauert das Werk für Kammerorchester, Streichquartett und
Pauke. Die sechs Töne aus den ersten acht Takten der "Unvollendeten"
...bilden den Raum, den Nonnweiler mit zarten, exakt auskonstruierten dynamischen
Inhalten und schwebenden Sekundreibungen ausmisst. ...des Komponisten, der
ein Destillat der Unvollendeten schrieb, ihren Gestus von klanglicher Melancholie,
ungreifbarer Sehnsucht traf. ... Wer es hörte, wird insbesondere die fesselnde
Nonnweiler-Uraufführung nicht so schnell wieder vergessen.
18.10.1997, Stiftkirche Horb, Horber Kammerorchester, Arioso-Quartett, Ltg.
Günter Müller-Rogalla
(Südwest-Presse, 21. 10. 1997)
... Was ihn aber in meinen Augen besonders auszeichnet, ist etwas, das sich
mit der fast banalen, zitathaften Umschreibung "Hier bin ich und kann
nicht anders" benennen ließe. Man lauscht den Klängen eines
Erzählers, dem man jedes Wort glaubt... Jemand wie Jörg Nonnweiler
möchte zuerst gar nichts weiter, als dass wir ihm unvoreingenommen zuhören.
Mehr nicht. Keine Vorschußlorbeeren, keine Vorurteile, keine hingebungsvolle
Bewunderung und kein Abwenden wird von uns verlangt. Zuhören genügt.
Alles andere kommt von selbst und löst dann jenen Zauber aus, der uns
bei aller Musik, die uns im Innern bewegt, sofort gefangen nimmt.
(Günter Müller-Rogalla, Laudatio anlässlich des Eintrags in
das Goldene Buch der Stadt Horb, 18. 10. 1997)
...anlässlich des 100. Todestages von Johannes Brahms .... spielten Bernhard
Endres (Klavier) und Günter Müller-Rogalla (Klarinette) Nonnweilers:
"abseits...verliert
sich sein pfad" ...
Nonnweilers Imaginationskraft entschlüsselte die Chiffre der Brahmsschen
Tonwiederholung, die sich auf die auf die Gegenüberstellung "Balsam-Gift,
Menschenhass-Liebe" bezieht, gleichsam als rhythmisches Leitmotiv fingiert;
in "abseits" intensiviert durch Beschleunigung der Repetitionen.
Pianist Bernhard Endres meisterte den komplexen, dreistimmig-raumgreifenden
Klavierpart... Müller-Rogalla gestaltete eindringlich und nuanciert: zorniges
Aufbrausen, tränenlose Klage, Resignation
22.11.1997, Horb, Bernhard Endres, Günter Müller-Rogalla
(Südwest-Presse v. 24.11.1997)
... Die uraufgeführte "Passacaglia für Klarinette und Akkordeon" hätte man gern ein zweites
Mal gehört... Ein überraschendes Gegenbild zur Himmelfahrts-Apotheose;
Nonnweiler schafft ihm musikalische ein dichte Vergegenwärtigung, entwirft
"gewaltlos" ein revolutionäres Gegenbild zum herrschenden Prinzip
der Selbstbehauptung um jeden Preis...
24.02.1996, 4. Tonkünstlerfest Baden-Würtemberg, Dieter Dörrenbächer,
Günter Müller-Rogalla
(Schwarzwälder Bote, 26.02. 1996)
Das ...Werk für Chor und Orgel mit dem Titel "Aussicht" wurde innerhalb des Mozart
Konzertes des Collegium vocale .. uraufgeführt. Die "Aussicht"
darin ist dreifach zu deuten, einmal als Hilferuf "Aus der Tiefe"
des 130. Psalmes, dann als schmerzlicher Ausblick aus dem Kerkerfester des
Hohenasperg, wie ihn Mozarts dichtender und protestierender Zeitgenosse Friedrich
Daniel Schubart in Zeilen fasste... und endlich als zurückblickende Annäherung
des Komponisten an das Salzburger Genie... mit dem Komponisten an der Orgel
und unter der subtilen Direktion des Kantors gewannen die ineinander gefügten
Ebenen von instrumentalen Klangfächen und chorischen Clustern, von Textrezitation
und Psalmodie eine Eindringlichkeit , die unmitelbar ansprach...
9.6.1991, Schlosskirche Bließkastel, Mozart-Wochen im Saarland, Collegium
vocale, Ltg. Christian von Blohn
(SZ vom 11.6.1991)
...voran ging ein eindringliches Instrumentalwerk des saarländischen Komponisten
Jörg Nonnweiler: "Memento", geschrieben 1988. Mit thematischem
Material von zwei Stücken aus Bachs Matthäus-Passion schienen die
vier Klarinetten (Mannheimer Klarinettenquartett) über die Ewigkeit nachzusinnen:
Ausgedehnte, meist weiche Klänge verschieben, verdichten, spalten sich,
mehrfach gestört von einem Metronom , das den Zuhörer an die Realität
erinnert
21.111990, Ludwigskirche Saarbrücken, Mannheimer Klarinettenquartett
(SZ, 24.11.1990)
Nonnweiler gelangt zu einem kühlen, bisweilen archaisch anmutenden Klangfluss,
der in der Tat zum Nachdenken anregt... Quelle einzelner Passagen ist in den
"Voces"
ein
einziger Ton, der sich über engste Akkorde hinweg zu dominierenden Intervallen
weitet
23.04.1089, Ludwigskirche Saarbrücken, Ev. Chorgemeinschaft an der Saar,
Lt. Jörg Nonnweiler
(SZ vom 26. 04. 1989)
Zur Studienvorbereitenden
Ausbildung
... so gehört das Mutmachen neben Wissensvermittlung zu den Inhalten des
Kurses, und fast beiläufig erfahren die Teilnehmer etwas über ihre
späteren Berufschancen: Die könnten durch Mehrfachqualifikation erhäht
werden, so Nonnweiler, etwa indem man sich zusätzlich zu den Instrumenten
im Bereich "Musikalische Früherziehung" oder "Ensembleleitung"
ausbilden lässt.
SZ, 17.3.1997
Sehr erfolgreich läuft bereits seit 1996 an der Städtischen Musikschule
die Studienvorbereitende Ausbildung. "Es war schon lange ein Wunschkind
von uns beiden, dass wir endlich die theoretische Vor-Ausbildung vor der Aufnahmeprüfung
strukturieren können und hier den Standort Musikschule nutzen", erinnert
Jörg Nonnweiler an die Vorgespräche mit Thomas Kitzig zu dem Projekt.
..."Die Ausbildung läuft in der Regel über ein Jahr, mit zwei
Stunden pro Woche", so Nonnweiler... Eine Wochenstunde beinhalte Musiktheorie,
die andere Gehörbildung. Und diese Hörerziehung liegt Nonnweiler
besonders am Herzen...Nonnweiler macht allen Interessenten am Gruppenunterricht
Mur: "Fast alles ist erlernbar", sagt er, nur hätten auch musikalische
Menschen eben unterschiedliche Stärken und Schwächen.
SZ, 25.9.1997
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